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Basiskurs Alpin 2024

Sustenpass - Tierberglihütte

26.11.2024

Wie heißt es so schön: es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Das mag in den Bergen nur bedingt zutreffen, aber nichtsdestotrotz lässt sich aus jeder Situation das beste machen. Obwohl die Vorhersage an diesem Sonntag Anfang Juli für den Basis Alpin Kurs nicht unbedingt vielversprechend ist, lässt sich die bunt gemischte Gruppe aus 10 Teilnehmer*innen und drei Ausbildern nicht die Laune verderben. 

  

 

Ausgangspunkt der Ausbildung ist das am Sustenpass gelegene Hotel Steingletscher. Nach Bezug der Bettenlager geht es los mit Materialkunde und Tourenplanung: Wie ist ein Gletscher aufgebaut, welche Faktoren müssen bei der Konzeption einer (Hoch)Tour bedacht werden, wo informiere ich mich am Besten und wie viel Zeit muss man einplanen? Das neu erlernte Wissen kann direkt in die Praxis umgesetzt werden: denn schon am Dienstag geht es für die Gruppe zur Tierberglihütte. 

Der nächste Tag ist jedoch zunächst mit ersten Praxisübungen: wie funktioniert Spuren im Schnee und was mache ich, wenn ich auf einem Schneefeld ins rutschen komme? Vorwärts, rückwärts, bäuchlings - mit der richtigen Technik schafft man es immer zu stoppen. Das gute beim üben: bei der falschen Technik gibts ja immer noch Axel, der uns vor dem Bad im Bach bewahrt. 

  

 

Bevor es an Tag drei tatsächlich auf den Berg geht, dürfen alle noch eine Runde zum Abseilen - für manche alte Hasen eine altbekannte Übung, für andere ein aufregendes erstes Mal. Dann geht es endlich los: alle noch ein Snack, Pipi mit Panorama und dann ab auf den Berg. Schneefelder querend und mit Eisgerät in der Hand ist das schlechte Wetter der letzten Tage schnell vergessen und die Luft riecht schon ein bisschen nach Hochtour.  

Auf der Hütte angekommen werden wir mit offenen Armen der Hüttenwirtin begrüßt. Die wohlige Wärme der Stube genießen wir jedoch nicht lange, denn ab jetzt geht es zur Sache: geübt wird in zwei Gruppen in erster Linie die lose Rolle, die auch im Schlaf sitzen sollte, wenn man auf dem Gletscher unterwegs ist. Aber auch andere Techniken - je nach Wissensstand der Gruppe - werden gelehrt. Natürlich kommt auch das Schneemann bauen nicht zu kurz. Am nächsten Tag stehen lose Rolle, Wegfindung und Gehen in der Seilschaft erneut im Fokus. Wer besonders viel Energie hat darf etwas mehr Spuren - geübt wird bis das Wetter zu ungemütlich wird. Aber kein Problem, stärken kann man sich am Abend beim Hüttenschmaus und Code Names spielen.  

  

 

Der letzte Tag ist gleichzeitig auch ein Tag der Highlights: schon früh am Morgen brechen wir auf zum vorderen Tierberg. Gegen halb neun am Morgen haben wir es zum Gipfel auf knapp 3100m geschafft. Die Gesichter strahlen mit der Sonne, die sich nun auch zu uns gesellt hat, um die Wette und auch das Belohnungsbier schafft es jetzt aus dem Rucksack. Ein lachendes Auge für diesen gelungenen Abschluss, ein weinendes Auge weil nun die Lust auf mehr geweckt, doch die Zeit schon am Ende ist. Denn nach einem kurzen Zwischenstopp zurück an der Tierberglihütte macht sich die Gruppe an den Abstieg zurück zum Hotel Steingletscher. Ein letzter Abstecher bei der Käserei, bevor sich die Gruppe teilt und für den Heimweg oder weitere Abenteuer bereit macht.  

Fazit: gefragt war Anpassungsfähigkeit und Flexibilität, doch lernen konnten wir alle eine Menge dank des Einsatzes von Vlad, Axel und Christian. Danke an euch!  

 

 

von Lisa Weißenborn