© DAV LU - Lore Soltau

Wanderungen im Kaiserstuhl

MW 04 für Seniorinnen und Senioren (65+)

28.05.2025

In der Woche vom 18.05.2025 bis 25.05.2025 fand die Wanderwoche der DAV-Senioren am Kaiserstuhl statt. Wir waren diesmal eine relativ kleine Gruppe von 11 Personen und dem Hund „Zuki“.

Unsere Unterkunft war das „ Hotel-Gasthaus Krone“ in Bötzingen.

Nach der individuellen Anreise (mit Fahrgemeinschaften) haben wir uns im einladenden Biergarten des Hotels zusammengefunden, Das gemeinsame Abendessen und erste Planungen für den nächsten Wandertag beendeten den Anreisetag mit frohen Erwartungen.

Unsere erste Wanderung hatte den Titel „Tunneltour bei Endingen“. Endingen liegt 14 km nördlich von Bötzingen. Wir starteten bei angenehmem Wanderwetter und Sonnenschein an der Stadthalle. Der Weg führte uns durch eine gepflegte Parkanlage und anschließend durch eine wunderschöne Kastanienallee.

Nach ca. 2 km bogen wir in eine kleine, unauffällige Anhöhe und standen vor einem Tunneleingang, ca. 1,70 m hoch, 100 m lang, eine ehemalige Wasserleitung. Mit Taschenlampen und in gebückter Haltung war das Durchqueren ein kleines Abenteuer.

Weiter ging es durch abwechslungsreiche Natur, Laubwald, Obstbäume, Wiesen und Lösshohlwege auf dem immer steiler werdenden Katharinenpfad zur Katharinenkapelle. Sie war leider geschlossen, man hatte aber eine wunderschöne Aussicht. Der Abstieg führte wieder durch lange Lösshohlwege nach Endingen. Den Abschluss mit Kaffee und Kuchen genossen wir im Innenhof einer Weingaststätte in der hübschen Altstadt.

Die nächste Wanderung hatte den Titel „“Vogelsangpass-Orchideen-Mammutwald“ und begann am Vogelsangpass, ca 2 km oberhalb von Bötzingen. 4 Personen starteten vom Hotel und trafen die anderen Wanderer am Pass. Von diesem Parkplatz hatten wir einen herrlichen Blick in die Ebene, zum Schwarzwald und in die Freiburger Bucht, aber auch zu den an den Hängen kunstvoll angelegten Rebenterrassen. Der Weg führte durch auffällig hohe Wälder zu einem Areal von Mammutbäumen. Sie sind eine Besonderheit, denn ihre Samen stammen aus Kalifornien, wurden 1956 im Stuttgarter Fasanengarten ausgesät und vier Jahre später hier im Liliental ausgepflanzt. Auch seltene Orchideenarten breiteten sich auf dem mageren Boden aus.

Außerdem wurde dort ein sog. Arboretum angelegt, eine Parkanlage mit exotischen Gehölzen. Der Rückweg führte auf den Gagenhart auf 380 m und dann leicht bergauf zum Startpunkt. Abschluss: Eisdiele in Bötzingen, direkt neben unserem Hotel.

Am Mittwoch begaben wir uns auf den „Wendelin-Wiedehopf-Pfad“. Wendelin ist die Hauptfigur für Kinder auf dem familienfreundlichen Weg. Anreise war mit der Bahn ca. 8 km nach Ihringen, einem wunderschönen Weinort am südwestlichen Rand des Kaiserstuhl. Wir wanderten wieder durch Hohlwege, über Anhöhen und üppige Weinterrassen mit weitem Blick auf Breisach und die Vogesen.

Wir konnten auf dem Rückweg sogar den Ruf eines Wiedehopfes hören. Gewitter war angesagt: Am Ortseingang hörten wir den ersten Donner und erreichten rechtzeitig vorm Wolkenbruch ein Cafe.

Das schlechte Wetter vom Vorabend hielt sich tapfer. Trotzdem besuchten wir am Donnerstag den Geo-Pfad bei Eichstetten. Er ermöglicht interessante Einblicke in die Landschaftsstruktur des Kaiserstuhls. Dieser Themenpfad informiert die Wanderer an 13 Stationen über geologische und geographische Besonderheiten. Neben der Entstehung verschiedener Kaiserstühler Gesteine wie Phonolith, Karbonatit usw. wird auch der Einfluss früher und jetziger Landwirtschaft auf die Natur erläutert. Die Station „Lothar-Schneise“ informiert über den Sturm, der an Weihnachten 1999 große Schäden anrichtete. Auf dem zweithöchsten Gipfel des Kaiserstuhls, der Eichelspitze, 520 m, stehen der Eichelspitzturm und Reste der Einsiedelei „Bruderhäusle“ aus dem 14. Jahrhundert.

Der Freitag war ein erlebnisreicher Tag auf dem Lösshohlwegepfad. Auf dieser Rundwanderung erfährt man alles zur Entstehung und Pflege der Hohlwege.

Ein aufgelassener Steinbruch in Niederrotweil gab uns Einblick in die geologische Geschichte dieser Gegend. Hier konnten wir in die Tiefe der Magmaschichten sehen. Die Kirche St. Michael in Niederrotweil, ein Kleinod, war ein weiterer Abstecher an diesem Tag. Sie beherbergt einen geschnitzten Hochaltar und noch ziemlich gut erhaltene Deckengemälde. Auch vom Neunlindenturm auf dem Neunlinden-Gipfel (555 m) hatten wir einen phantastischen Rundblick. Und der Besuch einer Eisdiele rundete diesen schönen Wandertag ab.

Unsere letzte Wanderung führte uns bei schönstem Sommerwetter von Oberbergen zum Katharinenberg. Wir wanderten einen steilen Anstieg über den Badberg, 417 m, durch ein NSG, unbewaldet, mit wunderschöner Flora.und Fernblick. Zur Freude aller waren die Kapelle und der Kiosk geöffnet. Der Rückweg führte wieder steil bergab, vorbei an der „Schelinger Weide“, an der Straußenfarm des Weinguts Vogel, zum Staffelberg. Kurz vorm Ort Oberbergen passierten wir den „Smaragdeidechsenpfad“. Dieser Weg und das schöne Wetter bildeten einen sehr schönen Abschluss dieser Wanderwoche.

Im Schnitt legten wir täglich 9 km und 250 Höhenmeter zurück.

Einen besonderen Dank an dieser Stelle an Heidi und Bernd, die diese Wanderwoche so gründlich, interessant und liebevoll vorbereitet hatten und leider nicht teilnehmen konnten.

Text: Lore Soltau